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St. Cornelius

Alter Markt
41751 Viersen

Dülken bietet Leben, Kultur und Begegnung. Hier entdeckt man Kunst und Geschichte, die Atmosphäre ist offen und einladend. Mitten im diesem großen Viersener Stadtteil gibt es einen Ort, der all dieses möglich macht: die offene Kirche St. Cornelius.

Ausstellungen mit unterschiedlichen Kunstrichtungen, Konzerte mit kirchlicher und weltlicher Musik, mit Jugendlichen und Erwachsenen in Chören, Bands und Orchestern sorgen für ein abwechslungsreiches und vielfältiges Leben. Besucher können aktiv mitmachen, sich unterhalten lassen – oder einfach zur Ruhe kommen.

Kirche ist heute mehr als Gottesdienst. Kirche ist auch ein Ort des Austauschs und Miteinanders, des Erlebens. In der Kirche können Menschen abschalten, Ruhe genießen, betrachten und beten, alleine oder in der Gemeinschaft. Die Türen von St. Cornelius stehen daher allen offen – weit und einladend. Offen und vielseitig.

Fotos: Uwe Rieder

Die Geschichte der Gemeinde St. Cornelius

1135 bestätigte der Kölner Erzbischof Bruno II. (1131-1137) die Vergabe des Zehnten von Mackenstein (jetzt zu St. Ulrich) durch Abt Walter von Gladbach (1129-1140) an das Kloster Neuwerk. Ein Seelsorger von Dülken wird zuerst 1243 erwähnt, 1332 war Gerhard von Aldenhoven, ein Xantener Stiftsherr, Pfarrer von Dülken. 1352 wurde die Pfarre der Abtei Mönchengladbach inkorporiert. In der Folgezeit waren meist Gladbacher Mönche Pfarrer von Dülken.

1407 hatte Dülken ein "Gasthuys", ein Armenhospital, 1422 eine Muttergotteskapelle. 1479 wurde ein Kreuzherrenkloster gegründet (1802 aufgelöst).

1560 hatte die Pfarre ca. 1500 Kommunikanten. Im 16. Jh. bildete sich in Dülken eine reformierte Gemeinde, auch scheint schon eine Synagoge um diese Zeit oder wenig später hier eingerichtet worden zu sein. Im 18. Jh. war die o. g. Marienkapelle Ziel einer Wallfahrt.

Anfangs gehörte die Pfarre zum Dekanat Mülgau des Erzbistums Köln, vom 14. Jh. an zum Dekanat Süchteln im Archidiakonat Xanten. 1804 teilte Bischof Mark Anton Berdolet des neuen Bistums Aachen die Pfarre dem Kanton Bracht zu, Dülken war Hauptpfarre dieses Kantons. 1823 überwies der Aachener Kapitularvikar diesen Kanton dem Bistum Münster. Dort wurde 1837 Dülken Pfarre im Dekanat Kempen und am 1. Januar 1927 das Dekanat Dülken eingerichtet.

In der Folge der neuen Kommunalordnung ist Dülken seit 1973 Pfarre im Dekanat Viersen. 1950 wurde das Rektorat Herz Jesu von St. Kornelius abgetrennt . Im Jahre 1967 wurde im Süden der Pfarre die Vikarie St. Ulrich gegründet.

1478, am 29. März, wurde eine neue Kirche St. Cornelius und Ulrich geweiht, eine dreischiffige Staffelkirche mit zwei Chorjochen und fünfseitigem Chorschluß und einem viergeschossigem Westturm.

Foto: Uwe Rieder

Die Geschichte der Kirche St. Cornelius

Durch Industrialisierung im 19. Jh. nahm die Einwohnerzahl der Pfarre zu, sodass die alte Kirche für die Gemeinde nicht mehr reichte. Heinrich Wiethase, Köln, wurde 1870 mit der Planung beauftragt. Die Chorpartie der alten Kirche wurde abgerissen und 1873/75 ein dreischiffiger Chor, ein Querschiff und zwei Joche eines fünfschiffigen Langhauses an ihre Stelle gesetzt. Am 8. Juni 1875 war die feierliche Weihe. 1905 wurden Langschiff und Turm der alten Kirche abgetragen und der 1870 entworfene Bau unter Leitung von Edmund Renard bis 1906 vollendet.

Auf einem beinahe rechteckigen symmetrischen Grundriss erhebt sich die neugotische Haupthalle, bestehend aus Haupt- oder Mittelschiff, zwei Seiten schiffen sowie zwei niedrigeren äußeren Seitenschiffen. Daraus ergibt sich die Einordnung in einen Mischtypus zwischen Hallenkirche (Mittelschiff und innere Seitenschiffe sind gleich hoch) und Basilika (höheres Mittelschiff mit Obergaden und niedrigere Seitenschiffe).

Aus Platzmangel erhielt der Chor einen geraden Abschluss nach Osten. Ursprünglich war diese Chorhalle innen offen, ohne die heute eingefügten Chorzwickel, die den Eindruck eines dreiteiligen Chors erwecken. Der Chor schließt mit nur einem Fensterjoch Abstand an das Querhaus an, welches an der Nordseite durch das Marien- oder Marktportal, nach außen besonders hervorgehoben wird. Über der Vierung befindet sich heute ein moderner schlanker Dachreiter. Das Langhaus ist in 5 Joche mit Kreuzrippengewölben unterteilt und wird im Westen durch den im Grundriss quadratischen Turm begrenzt. Der Turm wird zu beiden Seiten mit Giebelhäusern, den Portalbauten der Seiteneingänge begrenzt. Die westliche Begrenzung der äußersten Seitenschiffe bilden zwei Kapellen, im Norden die achteckige mit Netzgradgewölbe geschlossene Taufkapelle und im Süden die Pietákapelle.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Kirche restauriert; Architekt Albert Rangette, Dülken. 1958/59 wurde der Chorraum umgestaltet nach Plan von Stefan Leuer, Köln. Die Renovierungsarbeiten 1978-86 leitete Heinz Aretz, Mönchengladbach. Die Ausmalung aus 1986 ist von Dieter Berchem, Essen; am 30. November 1986 wurde der neue Altar geweiht.