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Foto: Harald Hüller

Schule, Militär, Polizei und Gemeinde - Pfarrer Michael Hennen kennt viele pastorale Tätigkeitsfelder

Viele Gemeindemitglieder hießen vor einigen Wochen Pfarrer Michael Hennen in einem feierlichen Gottesdienst in der Gemeinde St. Cornelius und Peter willkommen. Im folgenden Interview gibt Pfarrer Hennen einen Einblick in seinen bisherigen Berufsweg.

Im Pfarrbrief wurde bekanntgegeben, dass Sie bis zum Beginn Ihres Ruhestandes gegen Ende des Jahres in unserer Kirchengemeinde tätig sind. Würden Sie auch länger hier bleiben?

Nun, das hängt von vielen Faktoren ab, das hängt von meiner Gesundheit ab, von der Gemeinde, ob und wie mein Dienst bei ihr „ankommt“. Das hängt nicht zuletzt von der kommenden inhaltlichen Gestaltung des Pastoralen Raumes Viersen ab, davon, wie er sich auch personell entwickeln wird.

Sie kennen Pfarrer Hölter, der von 1975 bis 1988 in St. Cornelius und Peter Pfarrer war, aus Ihrer Zeit als Kaplan. Welche wertvolle Erfahrung(en) haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

Ich habe in verschiedenen Bereichen – nicht nur in der Pfarre – gearbeitet, und war auch sehr froh darum. So interessant die Arbeit in der Pfarre auch ist, im Kirchenvorstand bin ich nur ein einziges Mal gewesen. Vielmehr habe ich sofort von meinem Vorgängerkaplan, Herbert Hecker – Gott habe ihn selig – verschiedene Gruppen übernommen. Wir hatten zum Beispiel einen regionalen Arbeitskreis Ferien, das waren Studentinnen und Studenten, die sich bereiterklärt hatten, mit zwei verschiedenen Altersgruppen, 13- 15-Jährige, 16-18-Jährige, Ferienfreizeiten zu organisieren – meistens in Südtirol, wegen des Wetters. Herr Pfarrer Stepkes und meine Wenigkeit haben diese Ferienlager jeweils für ein Wochenende besucht. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich in der Schule, am Humanistischen Gymnasium in der Lindenstraße in Viersen, mitwirken konnte – das war auch eine Tätigkeit meines Vorgängers. Direktor Overbeck ging bei meiner Ankunft jedesmal quer über den Schulhof oder die Pausenhalle, um mich zu begrüßen. Ich wurde zu jeder Zeugniskonferenz eingeladen und hatte das deutliche Gefühl, nicht nur Gast, sondern auch Schulseelsorger zu sein, der ein oder zwei Klassen hatte und die Schulgottesdienste leitete. Es war eine wertvolle Erfahrung, Unterricht vorzubereiten, weil ich danach an zwei Militärschulen kam, an denen ich mit Erwachsenen operierte und ein- bis zweitägigen Unterricht halten musste.

Wie ist Ihr Berufsleben im Anschluss an die Zeit als Kaplan verlaufen?

Ich bin dann gefragt worden, ob ich in die Militärseelsorge gehe – das habe ich auch getan und wurde katholischer Standortpfarrer für den Standort Aachen. Später kam noch eine Kaserne in Geilenkirchen und der NATO E3A- Verband in Geilenkirchen-Teveren hinzu, zu dem ich bis heute noch Kontakt habe – also wieder Tätigkeit an zwei Militärschulen. Ich konnte dann hier auch auf meine Schulerfahrungen ein stückweit aufbauen.

Danach Ich bin für zweieinhalb Jahre Pastor gewesen für drei Gemeinden im Aachener Süden und vier Kirchen, bis die Aufgaben der Polizeiseelsorge an mich herangetragen wurden. Dazu musste ich in Münster „nachsitzen“, um das theologische Lizentiat zu machen. Das ist die unterste Stufe der Lehrbefugnis – Lizentiat, Promotion, Habilitation. Und ich durfte, wie jetzt auch, an der Hochschule der Polizei Vorlesungen geben.

Ebenso wie bei Pfarrer Hannig nimmt die Tätigkeit als Polzeiseelsorger bei Ihnen einen hohen Stellenwert ein.

Pfarrer Hannig ist Polizeidekan für das Bistum Aachen, ich bin zu 50 Prozent in der Polizeiseelsorge tätig. In den letzten Jahren hat sich als Schwerpunkt die Vorlesungstätigkeit an der Hochschule für Polizei und Verwaltung in Aachen herausgestellt, an der wir vorwiegend Ethik-Vorlesungen halten. Ethik ist nicht nur ordentliches Lehrfach, sondern kann auch Prüfungsfach sein. Dazu haben wir an mündlichen Bachelor-Prüfungen teilgenommen und Noten vergeben. Die Prüfertätigkeit bezieht auch die Korrektur von Klausuren mit ein.

Gibt es etwas, was Sie in Ihrem Ruhestand unbedingt tun/schaffen wollen?

… Das ist so eine Frage … Das hat, wie gesagt, mit meiner Gesundheit zu tun… Das hängt auch mit dem Bedarf zusammen und damit, dass unser Bischof, Helmut Dieser, diejenigen, die in den Ruhestand gehen, bittet, ob sie noch als Subsidiar zur Verfügung stehen. Oft haben Vorgespräche auch geklärt, dass sie noch fit genug sind, um in einer Gemeinde mitzuarbeiten.

Vom jetzigen Standpunkt aus betrachtet, würde ich auf eine solche Frage ein „ja“ sagen – ob das jetzt in Dülken oder woanders ist, muss man mal schauen. Generell könnte ich mir das schon vorstellen.

Das Gespräch führte Ute Hölter