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Foto: Markus Spiske auf Unsplash

Der Advent: Eine Wartezeit und ihre variantenreiche Ausgestaltung

Viele Menschen bezeichnen die Adventszeit (neben der Urlaubszeit) als die schönste Zeit im Jahr; Adventskränze und Adventskalender unterstützen optisch den täglich kürzer werdenden Zeitraum bis zum Weihnachtsfest. Beide Medien finden ihren Ursprung in lutherischen Gepflogenheiten. Sie unterscheiden sich bei den abgebildeten Zeiträumen: Während Adventskränze die vier Adventssonntage abbilden, bezieht sich ein Adventskalender auf den kalendarischen Zeitraum vom 01. bis zum 24. Dezember.

Die Liturgie misst den Adventssonntagen besondere Schwerpunkte zu: Am 1. Adventssonntag beginnt das neue Kirchenjahr und die Zeit des Wartens und Hoffens auf Weihnachten; damit verbunden ist auch die menschliche Treue zu Gott. Am 2. Adventssonntag werden die Menschen unmissverständlich auf das nahe Kommen (die Geburt) des Herrn hingewiesen, mit der Aufforderung, die eigene Lebensführung zu überprüfen. Der 3. Adventssonntag steht im Zeichen der freudigen Erwartung der Geburt, während der 4. Adventssonntag betont, dass der Zeitpunkt kurz bevorsteht.

Adventskalender entwickelten sich seit dem 19. Jahrhundert in den verschiedenen bürgerlichen Lebensbereichen, zunächst in gegenständlicher, ab ca. 1900 auch in gedruckter Form und als Kalender. Sie erlebten in den 1920er Jahren einen Boom, den eine Veränderung von religiösen zu Motiven des Alltags begleitete. Dieser Logik folgend, trugen Adventskalender in der NS- Zeit germanische oder soldatische Themen.

Nach dem 2. Weltkrieg beflügelte der Wunsch nach friedlichen Alltagsverhältnissen die Adventskalenderproduktion, die schon 1945 startete und über die Soldaten der Besatzungszonen eine Verbreitung über deutsche Grenzen hinweg erfuhr.

Heutzutage sind der Vielfalt der erhältlichen Adventskalender keine Grenzen gesetzt, sowohl im stationären als auch im Onlinehandel, einzig die individuellen Ziele und Bedürfnisse bestimmen den Erwerb. So werden beispielsweise im örtlichen Getränkehandel „Bieradventskalender“ angeboten; über eine Einzelhandelskette sind Frühstücks-Adventskalender erhältlich. Kuriositäten wie „Der klügste Adventskalender der Welt“ (u.a. mit Anregungen von Nelson Mandela und Martin Luther King) oder das Kalenderbuch zum Aufreißen „Jeden Tag eine Tür - 24 total unbesinnliche Ideen zum Advent“ können über das Internet käuflich erworben werden. Adventskalender mit Knobelspielen aus Metall und Holz begeistern sicherlich nicht nur die Kinder…

Zu den Adventskalendern im weitesten Sinne gehört auch der ‚Lebendige Adventskalender‘ der Pfarre St. Cornelius und Peter, dessen Termine im Newsletter 21/2014 veröffentlicht sind und auch hier abgerufen werden können. Das Organisatorenteam freut sich auf Ihre Teilnahme.

Ute Hölter