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Die Firmung

Foto: bluejeansw - stock.adobe.com

Die Firmung ist das letzte der sogenannten Initiationssakramente – anderes gesagt: Die Aufnahme in die Kirche erfolgt durch die Sakramente der Taufe, der Erstkommunion und der Firmung. Die frühe Kirche kannte hier keine große Unterscheidung. Die (Erwachsenen-)Taufe beinhaltete alle Elemente, zu denen auch die Salbung mit Chrisamöl gehörte.

Cyprian war es dann, der die Bedeutung der ‚Geistsalbung’ – die Mehrung der Taufgnade durch die Geistesgaben – in Anlehnung an Apg 8,14,ff besonders hervorhob, nicht zuletzt auch als "Prägemal", das für die vollkommende Verbundenheit mit der Gemeinschaft der (katholischen) Kirche, der Gemeinschaft aller, die an Christus glauben, stand.

Im Laufe der Kirchengeschichte – u.a. durch das Aufkommen der Kindertaufe – entwickelten sich die einzelnen Elemente der Eingliederungsfeier auseinander, wodurch (in der katholischen Kirche) drei eigenständige Sakramente entstanden: Taufe, Erstkommunion und Firmung.

Was bei der Kindtaufe noch eine Entscheidung allein der Eltern war, wird in Erstkommunion und Firmung immer mehr auch eine Entscheidung der Kinder selber. Aus diesem Grund wird die Firmung auch als Sakrament der Mündigkeit eines Christen angesehen.

Die wesentlichen Elemente der Firmung:

Die Handauflegung:

Bei der Firmung legt der Bischof seine Hand auf Stirn oder Kopf des Firmlings. Gott stärkt die Jugendlichen für ihren Lebensweg. Die Handauflegung ist auch Zeichen der Beauftragung – gerade das 2. Vatikanische Konzil stellt die Bedeutung des allgemeinen Priestertums heraus und somit die Beauftragung zum Laienapostolat durch die Firmung: Lebe aus der Zusage Gottes und aus dem Glauben!

Die Salbung mit Chrisam:

Chrisam ist eine Mischung aus Olivenöl und Balsam. Eine Salbe schützt die Haut, macht schön, heilt Wunden. Manche Salben sind sehr kostbar; sie duften angenehm. In biblischer Zeit wurden Könige bei der Übernahme ihres Amtes mit heiligem Öl gesalbt. Der Gesalbte (hebräisch: „der Messias“, griechisch: „der Christus“) steht ganz im Dienste Gottes. Er handelt und denkt und redet in seinem Geist.

Die Besiegelung mit dem Kreuz:

Der Bischof salbt den Firmling, indem er seine Stirn mit dem Kreuz bezeichnet. Das Kreuz ist Zeichen der Christen – Zeichen für die Verbindung zwischen Gott und der Welt. Diese Zeichen hinterlässt Spuren, das Zeichen einer durch nichts zu erschütternden Liebe, das „Markenzeichen“ der Christen. Das Kreuz, Zeichen für Leben, Sterben und Auferstehung Jesu Christi prägt unser Leben, unauflöslich, ein für alle mal.

Der Bischof als Firmspender:

Die Firmung wird vom Bischof gespendet, nur in Notlagen kann er einen Priester beauftragen. Die Person des Bischofs soll die besondere Bedeutung der Firmung unterstreichen: die feierliche Aufnahme in die kirchliche Gemeinschaft, die in der Taufe bereits begonnen hat und im Sakrament der Firmung zu ihrem Abschluss kommt und die Zugehörigkeit des einzelnen Christen zur Gesamtkirche.

Die Firmpatin/die Firmpate:

Firmlinge können sich selbstverständlich ihren Firmpaten/-patin selber auswählen. Es gibt ein paar Voraussetzungen für den Firmpaten:

Mindestens 16 Jahre alt
Selbst katholisch getauft, gefirmt und nicht ausgetreten
Ein gutes Verhältnis zum Firmling
Offenheit zum Gespräch über Glaubensfragen
Wenn möglich, nicht die Eltern
Der Firmpate oder die Firmpatin müssen durch einen Taufregisterauszug nachweisen, dass die Bedingungen zur Übernahme der Patenschaft erfüllt sind. Diesen erhalten die Paten beim Taufpfarramt, also in der Gemeinde, in der sie als Kind getauft wurden.

Firmung in Dülken

Die Gemeinden in Dülken haben sich bei der Festlegung des (normalen) Firmalters für das 16. Lebensjahr entschlossen. In diesem Alter befinden sich die Jugendlichen in der Phase, wo sie die Entscheidungen ihrer Eltern hinterfragen, eigene Wege gehen und Alternativen für ihre Zukunft prüfen. So sollen sie auch als mündige Christen bestätigen, wozu sie als getauft Christen berufen sind.

Der Firmkurs ist so bewusst als ein Firm- und Glaubens(!)-Kurs angelegt. Es soll die Gelegenheit bestehen, sich erstens zu vergewissern, was man über seinen eigenen Glauben weiß, zweitens sich kontrovers ggf. auch an den Positionen der katholischen Kirche zu reiben, um dann – erst am Ende des Kurses – einen Entschluss zu treffen, ob man sich durch das Sakrament der Firmung näher an die Kirche binden will.

Für diesen Prozess sind vier Samstage angesetzt zuzüglich einer Exkursion, die die Einsatzfelder der Kirche über den Gottesdienst hinaus verdeutlicht, und einem Bußgottesdienst, der der persönlichen Einstimmung auf den Sakramentenempfang dienlich sein soll.